Es war uns schon immer wichtig unsere spanischen Partner vor Ort zu besuchen um zu sehen mit welchen Herausforderungen sie aktuell zu kämpfen haben, welche Erfolge es zu feiern gibt und mit welchen Rückschlägen man lernen muss umzugehen.
Der persönliche Kontakt ist für unseren Verein und auch für unsere Partner von enormer Bedeutung.
Zwar berichten unsere Partner fast täglich was sich vor Ort ereignet, doch richtig verstehen und auch mitfühlen kann man erst, wenn man mit eigenen Augen gesehen hat, wie im Süden Europas mit Tieren umgegangen wird. Ja, das ist auch manchmal richtig schlimm, verfolgt einen tagelang, macht traurig, betroffen und oft auch sehr wütend. Wir sind aber der Meinung um richtig helfen zu können muss man die Probleme vor Ort sehen und verstehen. Wegschauen hilft da leider nicht weiter.
Gerade weil diese Reisen so wichtig sind, "opferten" Susanne und Josy ein paar ihrer Urlaubstage, und machten sich Anfang Oktober auf den Weg nach Spanien.
Gleich am 1. Tag der Reise trafen sich unsere beiden Mädels aus der Katzenvermittlung mit Salvanos. Diese Partnerschaft besteht schon fast solange wie unser Verein und fußt auf großem gegenseitigem Vertrauen.
Das kleine Team nahm sich wieder den ganzen Tag Zeit, um uns ihre Arbeit der letzten Zeit zu zeigen.
Als erstes besuchten alle gemeinsam mehrere Pflegestellen. Dort warteten die Katzen die am dringendsten ein neues zu Hause suchen. Hierbei konnten Susanne und Josy die Tiere persönlich kennenlernen, Fotos für unsere Vermittlungsprofile machen und Fragen stellen. So kann man möglichen Interessenten viel besser über das gewünschte Tier Auskunft geben und auf mögliche Probleme hinweisen.
Nach einem schönen Mittagessen, bei dem die Zukunftspläne beider Vereine besprochen wurden, ging es gestärkt weiter zu den Katzenkolonien.
Salvanos arbeitet in der Region an einem unglaublich tollen Kastrationsprojekt für die Straßenkatzen. Bei jedem Besuch kann man erkennen, wie sich in jeder einzelnen Kolonie, die von Salvanos betreut wird, die Situation stetig verbessert.
Gegen Ende unseres gemeinsamen Tages besuchten wir noch die "perfekte Kolonie". Das bedeutet, die Kolonie ist unter Kontrolle, alle Katzen die dort leben sind kastriert, werden regelmäßig gefüttert und bekommen sauberes Wasser. Außerdem werden sie entwurmt und medizinisch versorgt. Es hängen Schilder aus, auf denen untersagt wird, dort weitere Tiere auszusetzen und den dort lebenden Katzen in irgendeiner Form Schaden zuzufügen. Wir und unsere Partner arbeiten alle daran, dass in Zukunft, alle Kolonien so aussehen können.
Zum Abschluss hatten wir noch eine schöne Überraschung für unsere Freunde von Salvanos. Wir gingen shoppen. Unsere Partner durften sich Tierfutter im Wert von 1000 € aussuchen und Aktion Tierisch Happy e.V. hat die Rechnung übernommen. Möglich gemacht haben das viele tolle Menschen, die im Vorfeld gespendet haben.
Die Reise ging weiter mit einem Roadtrip von Murcia nach Granada zu unserer lieben Conny von Protectora de animales y plantas de Granada. Conny hat eine ehemalige Tötungsstation in ein liebevoll geführtes Tierheim verwandelt.
Natürlich ließen sich Susanne und Josy es sich nicht nehmen sämtliche Tierheim-Bewohner persönlich zu begrüßen, zu knuddeln und kennen zu lernen. Selbstverständlich wurden auch wieder viele Fotos gemacht für unsere Vermittlungsprofile.
Während eines Mittagessens wurden die neuen Tierschutzgesetze, die gerade ein paar Tage vorher in Kraft getreten sind besprochen. Nun muss sich z.B. jetzt jede Gemeinde um ihre Straßenkatzen kümmern und für deren Kastrationen aufkommen. Bis diese Gesetze jedoch richtig umgesetzt werden können wird noch einiges an Zeit vergehen.
Zum Abschluss des Besuches konnten wir auch Conny und ihre Schützlinge mit einer Futterspende von 1000€ überraschen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter zu Cris von Almohadillas felices. Sie betreibt in den Bergen von Murcia ein super schönes Tierheim für Hunde. Nach einem Rundgang durchs Tierheim und ganz viel Knuddeln nahm Cris die beiden mit in eine Perrera. Zuvor wurde auch für Almohadillas felices Futter für 1000€ bestellt.
Perreras sind städtische Tierheime und waren bis vor kurzem auch Tötungsstationen. Dieses Töten von nicht gewollten Tieren ist, zum Glück, mittlerweile in Spanien nicht mehr erlaubt.
Eine Perrera ist kein schöner Ort, die Hunde müssen dort sehr beengt leben, es ist unfassbar laut durch das Gebelle der Tiere, niemand geht mit den Hunden spazieren oder schenkt ihnen mal 5 Minuten Zeit. Auch Katzen leben in der Perrera. Für sie sind die Bedingungen dort ein wenig besser, aber auch weit entfernt von schön.
Die liebe Cris, hatte dort vorab schon 2 Hunde reserviert, die sie an diesem Tag abholte.
Auch Susanne und Josy durften jeweils einen Hund "zur Rettung" aussuchen. Diese wurden dann zu einem späteren Zeitpunkt von Cris aus der Perrera befreit.
Während des Rundgangs durch die Einrichtung, fielen unseren Mädels, 3 winzige Kitten auf. Ohne Mutter und vor Hunger schreiend. Sie waren einfach so klein, sie hatten keine Chance zu überleben in der Perrera.
Also wurden diese 3 Kitten mitgenommen.
Kaum waren sie ein paar Schritte weiter gegangen rannte ein Kater mit einer verletzten Pfote und voller Panik durch die Reihen mit den Hundezwingern. Er war aus dem Zimmer des Tierarztes geflüchtet.
Diese ganze Szene war so furchtbar anzuschauen, dass entschieden wurde auch ihn mit zu SOS Gatos Murcia zu nehmen. Es wurde sich dann ganz schnell verabschiedet und wir düsten mit den halb verhungerten Kitten und dem verletzten Kater zu Vio von SOS Gatos.
Die Kitten bekamen nun eine rundum Betreuung und der Kater, den wir Jose Luis tauften, wurde direkt am nächsten Tag operiert. Seine verletze Vorderpfote war nicht mehr zu retten und musste amputiert werden.
Zunächst erholten sich alle Miezen recht gut von den Strapazen.
Nach und nach wurden die Kitten aber immer schwächer. Es stellte sich heraus, dass sie sich in der Perrera mit einem Virus angesteckt hatten. Trotz aller Bemühungen, Tages und Nachtschichten der Tierärzte, haben es die 2 roten Katerchen nicht geschafft und sind leider gestorben.
Mali, die kleine Glückskatze, die nun auch in unserer Vermittlung ist, überlebte. Sie hatte einfach einen unglaublichen Lebenswillen und kämpfte wie eine kleine Tigerin um ihr Leben.
Der arme Jose Luis erholte sich ca. eine Woche lang ganz wunderbar von seiner OP und alle hatten große Hoffnung, ihm ein schönes Leben ermöglichen zu können. Doch leider hatte auch er sich mit dem Virus aus der Perrera angesteckt. Die vielen und schlimmen Verletzungen, die große OP und dann noch der Virus. Sein Körper hatte keine Kraft mehr zu kämpfen und so starb leider auch er.
Lieber Jose Luis, es tut mir so leid, dass wir es nicht geschafft haben dich zu retten und dir das Leben zu schenken, dass du nach den ganzen Strapazen so verdient hättest. Du und dein Schicksal werden Susanne und Josy immer in Erinnerung bleiben.
Den letzten Part der Reise, verbrachten Susanne und Josy mit Vio von SOS Gatos Murcia. Es wurde wieder Futter im Wert von 1000 € geshoppt. Außerdem wurden wieder fleißig Katzen gekuschelt, fotografiert und kennengelernt. Selbstverständlich ist auch SOS Gatos immer dabei, Katzenkolonien zu kastrieren. Einige Kolonien haben wir auch wieder besucht. Sogar eine ganz Neue, in der erst vor kurzem angefangen wurde die Katzen einzufangen, zu kastrieren und wieder an ihrem angestammten Platz freizulassen.
Wir sind sehr dankbar für den Einsatz unserer Partner bei diesem wichtigen Thema. All diese Leute opfern jede Minute ihrer Freizeit, um die Situation der Tiere zu verbessern. Nach jeder Reise ist es einfach immer wieder unglaublich, was vor Ort geleistet wird. Wir sind sehr stolz so tolle Partner zu haben die unglaublich hart für das Wohl der Tiere arbeiten.
Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch und hoffen, dass wir wieder viel bewirken können dank eurer Hilfe. Sei es durch Spenden, die aktive Mithilfe im Verein oder auch das Teilen unserer Beitrage auf Socialmedia, damit wir noch mehr Menschen erreichen können.