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Es liegt was in der Luft - Pollen bei Hund & Katze

Die Natur ist endgültig aus ihrem kargen Winterschlaf erwacht und beginnt zu blühen, ein Grund zur Freude, oder nicht? Während viele von uns die warmen Tage genießen, beschäftigt einige vor allem ein Thema: Pollenallergie, auch bekannt als Heuschnupfen. Was viele nicht wissen, nicht nur wir Menschen leiden darunter, auch Hund und Katze können auf Pollen reagieren.

Vermutest du, dass dein Liebling betroffen sein könnte, oder möchtest du dich in dieses Thema einlesen? Dann bleib dran, denn wir von Tierisch Happy geben dir in diesem Beitrag Antworten auf einige der wichtigsten Fragen zum Thema Pollenallergie bei Hund und Katze.

 

Was genau sind Pollen?

 

Sprechen wir von Pollen, so meinen wir genauer gesagt den abgesonderten Blütenstaub der Pflanzen, welcher durch den Wind in der Luft verteilt wird. Diese Pflanzenstoffe haben eine wichtige Aufgabe, sie sorgen für die Bestäubung anderer Pflanzen. Je nach Art der Pflanze fliegen diese Pflanzenpartikel meist zu einer bestimmten Zeit im Jahr. Das erklärt, warum der uns bekannte Heuschnupfen saisonal auftritt. Und auch wenn Pollen eine entscheidende Rolle in der Natur einnehmen, leiden viele Vierbeiner unter einem Kontakt mit ihnen und zeigen eine allergische Reaktion. 

 

Wie entsteht eine Pollenallergie?

 

Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem eines Vierbeiners, ähnlich wie bei uns Menschen, empfindlich auf den Kontakt mit Pollen. Der tierische Körper ordnet diese harmlose pflanzliche Substanz fälschlicherweise als gefährlich ein und versucht sie durch die Produktion von Antikörpern zu bekämpfen. Als Folge dessen, zeigt sich eine allergische Reaktion, welche je nach Tier unterschiedlich ausfallen kann. Ein Kontakt mit diesen Pflanzenteilen erfolgt dabei oft direkt über die Schleimhaut der Atemwege, als auch durch die Ablagerung auf Haut und Fell.

 

Woher kommt eine Pollenallergie?

 

Es gibt Hinweise darauf, dass eine Allergie bei Hund und Katze genetisch bedingt, sein kann. Besonders Hunderassen wie Golden Retriever, Boxer, Terrier und Pudel neigen häufiger zu einer Pollenallergie als andere Rassen. Dennoch gilt: Welche Hunde und Katzenarten besonders anfällig sind, lässt sich nicht verallgemeinern. Es kommt wie bei vielen Themen auf die individuelle Empfindlichkeit des Tieres an. Was du bedenken solltest ist, dass auch äußere Faktoren, welche auf dein Tier einwirken, eine Allergie fördern können. Dazu gehören insbesondere Umweltbelastungen, Ernährung sowie Infektionen und Stress. Auch die Tatsache, dass Tiere heutzutage zunehmend weniger Kontakt mit ihrer natürlichen Umgebung und deren Biodiversität (Pflanzen, Erde und Tieren) haben, kann das Entstehen der Allergie begünstigen.

 

Was sind Symptome einer Pollenallergie?

 

Die Symptome können von Tier zu Tier unterschiedlich sein und sind unter anderem vom Schweregrad der Allergie abhängig. Dennoch gibt es einige Symptome, die sowohl bei Hunden als auch bei Katzen für eine Pollenallergie sprechen können:

 

  • Juckreiz, Kratzen, Beißen 
  • Verdauungsprobleme, Durchfall, Erbrechen
  • Niesen, Schnupfen, Nasenausfluss
  • Hautausschlag, Ekzeme
  • Rötungen, Schwellungen
  • Tränende Augen, Augenreizung
  • Entzündung der Ohren
  • Atembeschwerden

 

Auch wenn diese Symptome in vielen Fällen auftreten, kann es durchaus sein, dass ein Tier nur wenige oder gar keine der genannten Auswirkungen zeigt. Was kann dir also dabei helfen, eine Allergie zu erkennen? Ein genaues Beobachten deines Vierbeiners kann entscheidend dazu beitragen, eine Allergie rechtzeitig zu erkennen. Wichtig ist, dass du während der Pollenzeit ein besonderes Auge auf ihn hast und dich fragst „Zeigen sich andere Verhaltensweisen als zu anderen Jahreszeiten?“ Solltest du Auffälligkeiten im Verhalten erkennen, ist ein schnelles Handeln besonders wichtig, denn in vielen Fällen wird eine Allergie zu spät erkannt. 

 

Was tue ich im Fall einer allergischen Reaktion?

 

Solltest du den Verdacht auf eine allergische Reaktion haben, ist eine detaillierte Diagnose bei einem Tierarzt entscheidend. Durch eine tierärztliche Untersuchung in Form von Haut-, und Bluttests, kann potenziell eingestuft werden, auf welche Pollen welcher Pflanzenart dein Vierbeiner reagiert. Auch die Schwere der Allergie lässt sich dadurch einstufen.  Dennoch fallen die Tests nicht in jedem Fall eindeutig aus. Das spricht insgesamt jedoch nicht gegen das Aufsuchen eines Tierarztes, denn die durchgeführten Tests helfen dabei, relevante Allergene für die weitere Behandlung ausfindig zu machen. Zudem ist eine Pollenallergie nicht heilbar, sie kann sich sogar mit der Zeit verschlimmern. Daher ist ein Austausch mit dem Tierarzt so wertvoll, denn er verschafft dir Klarheit über gezielte Linderungsmöglichkeiten. Bei einer starken Reaktion kann beispielsweise eine Behandlung mit Augentropfen, Juckreizhemmer oder anderen Medikamenten in Frage kommen. 

 

Auf welche Pollenarten reagieren Hund & Katze empfindlich?

 

Bedenke, dass eine allergische Reaktion immer bezogen auf den speziellen Fall beurteilt werden muss. Dennoch gibt es erwiesenermaßen einige Pollen, auf die Hund und Katze häufig sensibel reagieren. Es lohnt sich also diese zu kennen, um Reaktionen auf einen etwaigen Kontakt einordnen zu können:

 

  • Birke
  • Olive
  • Erle
  • Hasel
  • Verschiedene Gräser

 

Wie kann ich meinem Vierbeiner Linderung verschaffen?

 

Wir von Tierisch Happy möchten dir an dieser Stelle einige Alltagstipps geben, die dir dabei helfen sollen, deinen tierischen Freund bestmöglich durch die Pollenzeit zu begleiten:

  • Prüfe die Pollenbelastung: So kannst du den Freigang entsprechend planen und Phasen der hohen Pollenbelastung umgehen. Nach einem Regenschauer sind Luft und Boden meist weniger pollenbelastet.
  • Meide Wälder und Wiesen: Dadurch kannst du direkten Kontakt mit pollebelasteten Blumen und Gräsern meiden. Es ist zwar nicht schön, den Freilauf einzuschränken, doch zugute deines Vierbeiners kannst du auf Gehwege mit weniger Vegetation ausweichen. 
  • Reinige Fell und Pfoten: Hiermit kannst du Pollenrückstände entfernen und Reizungen vorbeugen. Dafür kannst du guten Gewissens ein feuchtes Tuch verwenden.
  • Präpariere deine Wohnung: Neben dem Anbringen von Pollenschutzgitter an Fenstern, kann auch ein Einsatz von Luftfiltern dabei helfen, Pollen aus deinem Zuhause zu filtern. Zusätzlich solltest du Oberflächen regelmäßiger saugen und wischen, um Pollenrückstände zu beseitigen. Besonders das Hunde oder Katzenbett gilt es in der Pollenzeit häufiger zu säubern.
  • Füttere gesund & ausgewogen: Durch eine gesunde Ernährung kannst du das Immunsystem zusätzlich stärken, um allergische Reaktionen zu lindern oder diesen vorzubeugen.

Wir hoffen, dass wir dich mit diesem Beitrag genauer über das Thema aufklären konnten. Folge gerne unseren Social-Media-Kanälen und werde teil unserer Tierisch Happy Community. 

 

Text: Lea Korte

Foto: privat, Happy Dog Morci